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milchwirtschaft2.jpgAuf der Versammlung der Kreisbauernschaft Wesel in der Niederrheinhalle wurde mit offenen Karten gespielt. „Wir leben in einer Zeit äußerster Unsicherheiten. Uns Bauern geht es nicht anders als allen anderen Bürgern. Die Finanzkrise hat alle erschüttert.“ So leitete Kreislandwirt Wilhelm Neu aus Brünen den Abend ein. Prof. Klaus-Dieter Borchardt, Vize-Kabinettschef von EU- Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel, war zu Gast und brachte wichtige Informationen aus erste Hand mit.

Neu nannte den Zeitpunkt für den Besuch aus Brüssel ideal: „Wir sind sehr froh, dass unser Referent sozusagen am Vorabend des Gesundheitschecks mit uns über die Neuerungen diskutiert.“ Der so genannte Check setzt die umfassende Agrarreform von 2003 auf den Prüfstand.

Der Gesundheitscheck findet in der Nacht vom 19. auf den 20. November statt. Er ist keine neue Agrarreform, sondern eine Überarbeitung der Agrarreform von 2003 in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten. „Wir wollen uns drei Themen stellen: Die Reformen sollen vereinfacht werden, wir wollen mehr Wettbewerbsanpassung und uns neuen Herausforderungen wie Bioenergie, Finanzkrise und Klimawandel stellen“, sagte Borchard. „Voraussichtlich wird die Energiepflanzenprämie abgeschafft, die Flächenstilllegungsprämie wird zusammengelegt und Cross Compliance soll enorm vereinfacht werden“, so der hochkarätige Experte.

Aufklärer gegen Irrglauben
 

Ein weiteres offenes Wort des Professors an die Kreisbauernschaft Wesel: „Die Landwirte müssen sich von dem Gedanken frei machen, dass die Milchquote vielleicht doch noch über den 31. März 2015 hinaus besteht. Das wird definitiv nicht der Fall sein. Sie läuft zu dem genannten Datum aus!“ Ein weiterer Irrglaube sei, dass es einen Milchfonds geben wird. „Er ist eine bloße Erfindung von Politikern. In Brüssel wurde nie über einen derartigen Milchfonds gesprochen!“

Kreislandwirt Neu wie auch der Referent gingen auch auf die Probleme mit den Lebensmittelketten ein. „Den Handelsketten muss klar gemacht werden, dass ein Liter Milch wertvoller ist als ein Liter Wasser. Dieses Problem der Verzerrung ist nur in Deutschland so hervorstechend“, so der Mann aus Brüssel. Wilhelm Neu: „Ich denke, alle meine Berufskollegen hat beim Lesen der Tageszeitung vergangene Woche die kalte Wut gepackt, als der Lebensmitteleinzelhandel in großen Anzeigen drastische Preissenkungen für unsere hochwertigen Milchprodukte marktschreierisch offerierte.“ Neu ist der Ansicht, dass das Bundeskartellamt eingeschaltet werden müsse, um dem einen Riegel vorschieben zu können.

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